Boilies und ihre Geschichte

Boilies haben die Angelgeschichte so stark beeinflusst dass man von einer Revolution der Angelköder sprechen kann. Die Geschichte des heutigen Topköders beim Karpfenangeln, der Boilies, ist interessant und spannend zugleich.

Die Vorgänger unserer heutigen Karpfen Boilies waren einfache Teigkugeln gewesen, welche durch Versuche und Fehlschläge zu unseren heutigen Boilies gewachsen sind. Die erste offizielle Erwähnung fanden diese Teigkugeln um 1968 in einem englischen Buch über unseren Zielfisch, den Karpfen. Es wurde dort beschrieben, das mit einer kurz angekochten oder überbrühten Teigkugel – heute Boilie – Brassen, Rotaugen und andere Beifänge beim Karpfenangeln vermieden werden können, da die äußere Haut der Teigkugel gummiartig wird und nur von Karpfen gefressen werden kann. Die Boilies waren noch nicht durchgekocht wie heute.

Fred Wilton, dem die Erfindung der Boilies zugeschrieben wird, wurde allerdings erst 1972 mit dem Boilie – auch wenn er noch nicht den Namen trug – bekannt. Die Boiliezutaten von Fred Wilton´s Boilies kamen den heutigen Zutaten allerdings schon wesentlich näher als die zuvor beschriebenen Teigkugeln. Sie enthielten mehr Protein und waren nährstoffreicher. Er war auch einer der ersten, der seinen Boilie-Teig mit Eiern anrührte um den Eiweißgehalt zu erhöhen. In seinen Boilierezepten waren auch schon Milchproteine in Form von Milchpulver vertreten, wie in unseren heutigen Boilies. Die Idee zu den hochwertigeren Zutaten leitete Fred Wilton aus einem Bericht über Nagetiere ab, in welchem beschrieben wurde das diese den Mineralstoffgehalt einer Nahrung herausschmecken könnten. Die Meinung, das auch Karpfen diese Gabe besitzen könnten und gutes, wachstumsförderndes Futter erschmecken können, brachte ihn zu den neuen Zutaten der Boilies. Aber auch Fred Wilton kochte seine Boilies nur wenige Sekunden, um die äußere Haut zu festigen und hatte im eigentlichen Sinne auch nur Teigkugeln.

Der Name Boilie entstand ungefähr 10 Jahre später in England und ist abgeleitet von – to boil – was dem deutschen Wort kochen entspricht. Das Wort Boilie könnte man mit – der gekochte – übersetzen. Der ersten Boilie, der auch diesen Namen trug, kam um 1980 herum auf den Markt. Anfänglich waren die Boilies tiefgefroren um eine längere Haltbarkeit zu haben. Später wurden Konservierungsstoffe zugefügt um die Boilies haltbar zu machen.

Ab diesen Zeitpunkt war der Siegeszug des Boilies beim Karpfenangeln nicht mehr aufzuhalten. Über die letzten 30 Jahre wurden die Rezepte unserer Boilies immer weiter verbessert und ausgeklügelter. Dies ermöglicht uns heute das Angeln mit absoluten Highend-Boilies. Das die Karpfen die Hochwertigkeit der verwendeten Boiliezutaten wirklich erschmecken ist bis heute nicht erwiesen, allerdings ist sicher das die Karpfen merken welche Eigenschaften gute Boilies haben. Sie fördern das Wachstum und decken mit weniger Aufwand durch Futtersuche sämtliche benötigte Nährstoffe ab und sind somit eine optimale Ernährung.

Boilies sind allerdings nicht ausschließlich dem Wohlbefinden unserer Karpfen wegen entwickelt worden, sondern bieten uns die Möglichkeit erfolgreich auf Karpfen zu angeln und gleichzeitig Beifänge zu reduzieren. Zwischenzeitlich ist der Boilie, nach Wurm und Made, der am häufigsten genutzte Köder in Europa.

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